Hoyzer Prozeß beginnt

Ein halbes Jahr, nachdem der Wettskandal um Bundesligaschiedsrichter Hoyzer aufgedeckt wurde, beginnt nun die juristische Aufarbeitung. Den Angeklagten wird bandenmäßiger Betrug vorgeworfen.

Die Fakten liegen weitgehend auf dem Tisch. Hoyzer hat absichtlich falsch gepfiffen, damit die "kroatische Wettmafia" Wettgewinne realisieren konnte. Hoyzer hat dafür Geld genommen. Doch juristisch ist die Sache gar nicht so klar. Es stellt sich die Frage, wer einen Vermögensschaden erlitten hat. Die Wettanbieter allen voran Oddset haben zweifellos bei den Wetten verloren. Auf der anderen Seite ist der Wettumsatz durch die Aufmerksamkeit, die der Wettskandal erregt hat, wesentlich gestiegen. Paradoxerweise scheinen die Wettanbieter die Gewinner zu sein. Auch der DFB hat einen Vermögensschaden. Denn der Verband zahlt den Schiedsrichter dafür, dass er das Spiel neutral leitet und betroffene Vereine wurden entschädigt. Es stellt sich allerdings die Frage, ob der Fußballbund rechtlich verpflichtet war Schadensersatz zu zahlen oder ob er es nur aus Kulanz getan hat. Möglicherweise profitiert auch der DFB langfristig vom Wettskandal, wenn er wie geplant eine eigene Fußballwette betreibt. Auf jeden Fall bleibt der Prozeß spannend. Wenn sich was neues ergibt, wird hier berichtet.
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